Entspannung - die kleinen Oasen im Alltag

Wenn ich jemandem von meinem Herzensthema „Entspannt leben“ erzähle, kommt oft die Frage, was ich denn so für Entspannungsmethoden empfehle. Meine Antwort ist da recht einfach: „Gar keine“.

 

 

Selbstverständlich gehören zu einem entspannten Leben auch die kleinen Oasen der Ruhe und Entspannung. Dabei finde ich es aber gar nicht so wichtig, was wir machen, sondern:

 

1. ... die Motivation, die dahintersteckt

Wem es bei der Entspannung nur darum geht, besser (für andere) zu „funktionieren“, der sollte vielleicht mal seine Beziehung zu sich und zu seinem Körper hinterfragen. Wer immer alles noch schneller und noch effizienter erledigen will, wird auch mit den besten Entspannungsmethoden irgendwann an seine Grenzen stoßen. Dabei sollte es doch in erster Linie darum gehen, die eigenen Grenzen wahrzunehmen. In jeder Beziehung.

 

2. ... dass wir Entspannung nicht "irgendwie dazwischenschieben"

Natürlich ist es sinnvoll, in akuten Stressphasen Pausen einzulegen und ein paar Entspannungsübungen zu machen.

Viele „Experten“ sagen auch, es sei besser, öfter mal Entspannung dazwischenzuschieben, als gar nicht zu entspannen.  

 

Wenn allerdings die Entspannung selber in Stress ausartet:

  •  wenn ich während des Spaziergangs nur auf die Uhr schaue und überlege, was ich auf dem Weg noch alles erledigen könnte,
  • von der Arbeit zur Yogastunde hetze und da schnell meine Übungen absolviere,
  • in der Sauna nur darüber nachdenke, was ich als Nächstes tun „muss“,

… dann ist dazwischengeschobene Entspannung, egal in welcher Form, keine Entspannung mehr. Dann ist es zusätzlicher Stress. 

 

3. ... dass wir die Methode(n) finden, die zu uns passen

Entspannen ist eine absolut individuelle Angelegenheit. Genau deswegen kann ich auch niemandem eine Methode empfehlen, nur weil sie mir gefällt bzw. guttut.

 

Ich versuche immer deutlich zu machen, dass es gar nicht auf die Methode ankommt, sondern darauf, ob es Spaß macht. Ob wir diese Zeit genießen können und ob wir dabei vielleicht sogar in den Flow kommen.

 

Dabei muss es sich noch nicht mal um eine konventionelle Entspannungsmethode handeln. Es soll ja sogar Leute geben, die beim Bügeln entspannen. Crazy;)

 

Aber wie finden wir heraus, was uns guttut? Indem wir in uns reinhören und indem wir ausprobieren. Wir müssen uns ja auch nicht auf eine Methode festlegen. Es macht so viel Spaß, herauszufinden, was bei mir, wann, wo und in welcher Situation zur Entspannung beiträgt.

 

Und im Grunde genommen ist es doch ganz einfach:

 

Mach mehr von dem, was dir guttut und lass mehr von dem weg, was dir nicht guttut.

 

Entspannt leben ist eine Haltung

Entspannung und Entspannungsmethoden sind für mich Werkzeuge für ein entspanntes Leben. Sie sind aber nicht das entspannte Leben.

 

Sie dienen hervorragend dazu, die Akkus wieder aufzuladen.

 

Wer allerdings wirklich achtsam mit sich und seinem Leben umgeht, der lässt es gar nicht erst zu leeren Akkus kommen.

 

Wäre es denn nicht viel schöner, wenn wir diese Oasen gar nicht brauchen würden, sondern sie uns einfach gönnen würden? Und zwar immer dann wenn uns danach ist?

 



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